Heute nicht … das mache ich morgen … bestimmt

16 effektive Tipps gegen Aufschieberitis.

Wieder viel zu viel vorgenommen und nur sehr wenig bis gar nichts geschafft.
So, oder so ähnlich könnte man Aufschieberites trefflich zusammenfassen.

Aufschieberitis ist ein lästiges und vor allem ein lähmendes Phänomen.

Jeder von uns hat natürlich schon einmal irgendetwas auf die „lange Bank geschoben“. Schwierig wird es allerdings dann, wenn das ewige Aufschieben keine Ausnahme sondern die Regel geworden ist.

Das Fachwort Prokrastination kommt aus dem Lateinischen: procrastinare „vertagen“ und setzt sich aus pro „für“ und crastinum „Morgen“ zusammen.

Also auf Morgen verschieben oder vertagen.

Aus Morgen wird allerdings oft, the day after tomorrow (Übermorgen), nächste Woche, nächster Monat, nächstes Jahr, … oder im nächsten Leben.

Dieses ständige Vertagen führt bei den betroffenen Personen zu einem echten Leidensdruck, da sie die erforderlichen Aufgaben entweder gar nicht oder nur unter sehr großen Mühen bewältigen können. Besonders tragische Auswirkungen hat dieses Verhaltensmuster bei Schülern, Studenten und Selbstständigen, denn in der Konsequenz führt der anhaltende Aufschub anfangs zu deutlich schlechteren Leistungen und endet nicht selten in totalen Abbrüchen.

Übrigens: Es sind häufig die eher Begabten und sehr talentierten Menschen, die mit der Aufschieberites zu kämpfen haben. Klingt paradox … ist aber so.

Ein Sprichwort sagt zwar: „Morgen, Morgen, nur nicht heute sagen alle faulen Leute.“,

doch Prokrastination ist eben keineswegs mit Faulheit gleichzusetzen.
Es ist vielmehr ein ernsthaftes Problem der eigenen Selbst-Steuerungs-Fähigkeit.

Und da Selbst-Steuerungs-Mechanismen der Schwerpunkt meiner Arbeit als Mental Coach sind, möchte ich dir ein paar Tipps und Tricks mit an die Hand geben, wie du dein Steuer in die Hand nimmst und wieder auf Kurs kommst.

Los geht’s!

1. Perfektionismus ablegen

Perfektionismus ist wohl der größte Produktivitätskiller überhaupt. Ja, man könnte sogar sagen: „Perfektion ist tödlich.“ Perfektionisten stehen sich selbst im Wege, sie kommen nicht wirklich „aus dem Pott“, geschweige denn zu einem befriedigenden Resultat, da sie sich in kleinste Kleinigkeiten verstricken, ohne wirklich voran zu kommen.

Ergo: Trenne dich von dem Gedanken, dass immer alles perfekt sein muss!

2. Planen statt verplanen

Ein hundert Prozent wasserdichter Plan ist einfach unmöglich und für deinen Start auch gar nicht nötig. „Gut gedacht ist halb gemacht.“, doch Pläne bieten eben nur ein scheinbares Gefühl von Sicherheit und Kontrolle.

Plane kurz und knapp und verliere dich nicht in überflüssigen „Nebenkriegsschauplätzen“.

Frage: Wer erreicht wohl eher sein Ziel … der Planer oder der Macher?!

3. Prioritäten setzen

Überlege dir genau: Was ist dringend zu erledigen, was ist wichtig und was kann erst einmal auf die Reservebank. Lerne Prioritäten zielorientiert und handlungsfokussiert zu setzen.
Dabei hilft dir zum Beispiel die Eisenhower-Methode.

4. Konsequenzen erkennen

Jede deiner Handlungen hat Konsequenzen.
Dazu gehört dein Tun genau so, wie dein Nicht-Tun.
Sei ehrlich zu dir selbst und führe dir die resultierenden Konsequenzen vor Augen. Gleichzeitig mach dir bewusst, dass du es bist, der es in der Hand hat.
Du bist der Autor und Akteur deiner Erfolgsgeschichte.

5. Bruchstücke statt Berge

Wenn die anstehende Aufgabe dich überlastet und sprichwörtlich zum Druck auf deinen Schultern wird, dann kannst du sie in Teilstücke zerlegen.
Setze dir Teilaufgaben, die dich in der Summe zum Ziel führen.
Wie bei einem Puzzle wird sich das Bild dann Stück für Stück und Schritt für Schritt zusammenfügt und ergibt am Ende ein Ganzes.

Die Vorstellung „Alles oder Nichts“ taugt nichts.
Step by Step ist die richtige Strategie.

6. Von klein nach groß von leicht nach schwer

Um in deinen Workflow zu kommen, arbeitest du dich von den kleinen und leichteren Aufgaben zu den schwierigen und größeren Aufgaben vor. So bist du schon einmal im Fahrwasser und hast ein gutes Gefühl für deinen Arbeitsfluss.

Dann steigerst du langsam das Level der Herausforderungen.
Nicht zu tief und nicht zu hoch, sondern stetig steigend.

7. Multitasking vermeiden

Multitasking, ich kann es nicht oft genug sagen, Multitasking ist ein monströser Mythos! Denn, wenn du etwas erreichen willst ist das MULTI kontraproduktiv. Konzentriere dich voll und ganz auf eine Sache.

So bündelst du deine Energie und hältst deine Motivation lange aufrecht.

Schnell stellen sich die gewünschten Resultate ein.

Erst das Eine … dann das Andere.

8. Gewohnheiten durchbrechen

„Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand. Das Außergewöhnliche ihren Wert.“ so schon Oscar Wilde. Außerhalb der Gewohnheit und damit außerhalb der Komfortzone erreichst du deine neu gesetzten Ziele.

Das bedeutet für den Augenblick vielleicht ein wenig Unbehagen, Mühe und Anstrengung, doch bereits nach kurzer Zeit ist deine Schaffenskraft deutlich gestiegen und du gewinnst Lust am Weitermachen.

9. Ordnung schaffen

Sortiere deine Gedanken, konzentriere dich auf das Wesentliche und räume allen unnötigen Kram gründlich aus. Das Genie mag das Chaos beherrschen, doch das ist wohl eher die Ausnahme als die Regel.

„Ordnung ist das halbe Leben“ und diese Ordnung beginnt bei deinen Gedanken, deiner Wohnung bis hin zu deinem Schreibtisch und Arbeitsplatz.

So behältst du den Überblick und verzettelst dich nicht.

10.  To-do-Liste führen

Eine To-do-Liste ist ein unabkömmliches Werkzeug mit famosen Folgen.

Die Liste dient deiner Selbstorganisation und damit deiner Selbstregulation.

Sie zeigt dir, was du schon alles geschafft hast und was als nächstes folgt.

Deine Teilerfolge kannst du mit einer Selbstbelohnung feiern und hältst so deine Motivation und deinen Tatenddrang aufrecht.

Ich nenne das positive Selbstreferenzerfahrung.

„Siehe, ich habe geschaffen!“

11. Pausen machen

Zu viel auf einmal wollen ist oft ein zu viel des Guten.

Schule deine Erholungskompetenz und erlaube dir regelmäßige Pausen.

Diese Pausen dienen deiner Regeneration und füllen deine Akkus wieder auf.
Entspannungsübungen wie „the point of relax respose“, ein wenig körperliche Betätigung und eine gute „Tüte Schlaf“ geben dir schließlich die Kraft, neu durchzustarten.

12. Realistisch bleiben

Lass dir den Spruch „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ einmal auf der Zunge zergehen. Überfordere dich nicht mit überzogenen Erwartungshaltungen an dich selbst. Nimm den Druck raus. Du bist ein Mensch und keine Maschine.
Eine realistische Zeit- und Arbeitsplanung gelingt dir dann besonders gut, wenn du dich an deinen Teilerfolgen aus der To-do-Liste orientierst und planst.

13. Nein sagen lernen

Wenn du gerade jetzt alle Kraft und Energie für eine Herausforderung brauchst, dann musst du für dich selbst gut „haushalten“ lernen. Hierzu gehört auch das Nein.

Sprich es aus, das Nein!

NEIN zu allen Energieräubern, Zeittotschlägern und äußeren Ablenkungsversuchen. Und im selben Atemzug bitte das JA.

Das JA zu dir selbst und deinen Bedürfnissen.

Das Ja und das Nein sind ein klares Zeichen deiner Selbstbekenntnis.

Bekenne dich und rechtfertige dich nicht. Das macht den Unterschied.

14.  Teamgeist fördern

Mache dein Vorhaben öffentlich.

Plane mit Ansage und suche dir vielleicht einen gleichgesinnten Partner für dein (euer) Projekt. Steigere deine Motivation durch das Teilen der gemeinsamen Passion.

Gemeinsam lassen sich kleinere und größere Rückschläge besser überwinden und der Neustart fällt deutlich leichter. Suche dir auf jeden Fall Unterstützung, wenn du sie brauchst und arbeite mit Menschen zusammen, die dich und deine Arbeit schätzen.

15. Stärken ausbauen

Erkenne und notiere deine Stärken. Nur so kannst du sie ausbauen.

Was kannst du besonders gut und welche zusätzlichen Kompetenzen darfst du dir noch aneignen? Notiere auch deine bisherigen Erfolge und den Weg, wie du deine Ziele erreicht hast. Was dich weiter gebracht und was dich eher zurück geworfen hat. So aktivierst du alle nötigen Ressourcen und festigst deine Entschlossenheit.

16. Beharrlich bleiben

Beharrlichkeit ist eine Tugend, die sich erst am Ende „auszahlt“.

Deine Beharrlichkeit, dein Nicht-gleich-aufgeben, wenn es mal schwieriger wird oder der Erfolg sich nicht ad hoc einstellt, wird Teil deiner Persönlichkeit.

Beharrlichkeit stärkt dein Selbstwertgefühl und dein Selbstvertrauen.

Beharrlichkeit überwindet Barrieren und baut Brücken.

Beharrlichkeit ist die Basis jedes Erfolgs.

Sei beharrlich und glaube an dich!

Pack es an! Heute, jetzt und hier!

 

Autor: Marco Wegner

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